Den Start ins Jahr 2021 habe ich zum Anlass genommen mir meine Vermögensverteilung (Asset Allocation) bewusst zu machen.
Was sind Assets ?
Assets sind Vermögenswerte. Du kaufst Assets in der Erwartung, dass sie im Werte steigen und/oder dir einen regelmäßigen Ertrag bringen. Gleichartige Assets werden in Assetklassen gruppiert. Beispiele für Assetklassen sind Aktien, Immobilien oder Edelmetalle.
Das Gegenteil von Assets sind Verbindlichkeiten (Liabilities). Verbindlichkeiten verlieren nach dem Kauf an Wert und/oder führen zu Folgeausgaben. Beispiele für Verbindlichkeiten sind: Auto, Boot, Wohnwagen, Fernseher, Spielekonsolen, Kredite oder zu große selbstgenutzte Immobilien in der Pampa. Diese Verbindlichkeiten haben also nichts in deinem Vermögensmix zu suchen.
Asset Allocation: Das Prinzip
Bei der klassischen Asset Allocation verteilst du ausgehend von deinen persönlichen Renditezielen und deiner persönlichen Risikotoleranz dein anzulegendes Vermögen auf verschiedene Assetklassen. Du steuerst also mit deiner Asset Allocation dein Anlageverhalten.
Du kannst die Prinzipien der Asset Allocation allerdings auch rückwirkend auf dein aktuelles Nettovermögen anwenden. Denn bei vielen von uns ist das Vermögen oft über die Jahre gewachsen, ohne dass wir uns immer darüber bewusst waren, warum wie eine bestimmte Aufteilung bevorzugt haben.
Wenn du deine Liste an Vermögenswerten (Abzüglich deiner Verbindlichkeiten) aufgestellt hast, musst du nur noch herausfinden wieviel Geld in der jeweiligen Assetklasse steckt. Daraus lässt sich eine prozentuale Verteilung deines Vermögens ableiten.
Im nächsten Abschnitt siehst du wie meine Asset Allocation Anfang 2021 aussieht.

Meine Asset Allocation
Mein Nettovermögen ist aktuell auf die folgenden Assetklassen verteilt:
- Die aktuell größte Position meines Nettovermögens stellen mit 54% privat gehaltene Wertpapiere (Aktien, Fonds und ETF) dar.
- Die zweitgrößte Vermögensposition bilden mit 24% Crypto Assets. Die große der Position war keine bewusste Entscheidung sondern ist durch den massiven Anstieg von Crypto Assets in 2020 zu erklären.
- Mein Cashanteil beträgt Anfang 2021 rund 8% und ist nach dem 6 Kontenmodell auf mehrere Girokonten verteilt.
- Vermietete Immobilien machen 6% meines Nettovermögens auf.
- Mit 6% meines Nettovermögens sind in direkten an Firmenbeteiligungen investiert. Dazu gehört auch meine im Aufbau befindliche vermögensverwaltende GmbH.
- Physische Edelmetalle sind mit einem Anteil von 1% vertreten
- Auch Peer2Peer Investments sind mit 1% in meinem Nettovermögen vertreten
Asset Allocation Wozu ?
Schön, aber was kann ich jetzt damit anfangen ? Eine ganze Menge:
Du kannst dir die erwartete durchschnittlichere Rendite pro Jahr deines Portfolios berechnen. Dann weisst du, ob du mit dieser durchschnittlicheren Rendite deine langfristigen finanziellen Ziele erreichen könntest.
Außerdem kannst du berechnen, mit welcher durchschnittlichen Schwankungsbreite deines Portfolios du rechnen musst. Daraus kannst du ableiten ob dein Portfolio zu deinem persönlichen Risikoappetit passt.
The difference between success and failure is not which stock you buy or which piece of real estate you buy, it’s asset allocation.
Tony Robbins
Rendite in der Asset Allocation
Jede Assetklasse hat eine durchschnittliche jährliche Rendite. Für einige gibt es lange zurückreichende historische Erfahrungen nd die großen Investmentgesellschaften wie BlackRock veröffentlichen entsprechende Zahlen. Andere musst du schätzen. Wenn du diese kennst, dann kannst du die erwartete Rendite deines Portfolios berechnen. In meinem Fall würde diese Berechnung beispielsweise so aussehen:
Assetklasse | Anteil (%) | Mittlere Rendite p.a. (%) | Beitrag (%) |
---|---|---|---|
Cash | 8 | 0 | 0 |
Wertpapiere | 54 | 7 | 3,78 |
Crypto | 24 | 50 | 12 |
Edelmetalle | 1 | 4 | 0,04 |
P2P Kredite | 1 | 5 | 0,05 |
Beteiligungen | 6 | 10 | 0,6 |
Immobilien vermietet | 6 | 3 | 0,18 |
Mittlere Rendite p.a.: 16,65 % |
Was sofort ins Auge sticht ist der hohe Beitrag meiner Crypto Assets zur erwartenden Rendite. Er ergibt sich aus der hohen erwarteten Durchschnittsrendite und dem relativ hohen Depotanteil.
Risiko in der Asset Allocation
Wenn du deine Asset Allocation kennst, dann kannst du auch das Risiko bestimmen, das im Mix deiner Vermögenswerte steckt. Du kannst dir also darüber bewusst werden, welche Risiken du aktuell eingehst. Ein mögliches Risikomaß für eine Assetklasse ist ihre mittlere Jährlich Schwankungsbreite oder Volatilität.
Assetklasse | Anteil (%) | Mittlere Schwankungsbreite p.a. (%) | Beitrag (%) |
---|---|---|---|
Cash | 8 | 0 | 0 |
Wertpapiere | 54 | 30 | 16,2 |
Crypto | 24 | 70 | 16,8 |
Edelmetalle | 1 | 15 | 0,15 |
P2P Kredite | 1 | 50 | 0,5 |
Beteiligungen | 6 | 50 | 3 |
Immobilien vermietet | 6 | 15 | 0,9 |
Mittlere Schwankungsbreite p.a.: 37,55 % |
Auch für die Schwankungsbreite meines Depots leisten die Crypto Assets einen großen Beitrag. Ihr Beitrag zur Volatilität liegt in der gleichen Größenordnung wie der meiner Wertpapiere.
Rebalancing ?
Könnte ich damit leben, wenn mein Depot knapp 40% seines Werts einbüßt? Eine Stellschraube wäre ein Rebalancing. Das heisst eine Umschichtung von Vermögen zwischen den Assetklassen. Im Folgenden teile ich mit dir meine Überlegungen zum Rebalancing am Beispiel meiner Vermögensverteilung.
Reduzierung Crypto Asset Anteil ?
Ich könnte meinen Crypto-Anteil reduzieren und in Edelmetalle oder Cash umschichten. Damit würde ich die Schwankungsbreite meines Portfolios stark senken. Gleichzeitig würde ich damit natürlich auch die Renditeerwartung meines Portfolios reduzieren.
Da dies nicht mein erster Crypto-Investment-Zyklus ist (ich bin Mitte 2016 eingestiegen) kann ich mittlerweile mit den extremen Schwankungsbreiten umgehen. Außerdem glaube ich, dass wir den Zenit des aktuellen Zyklus noch nicht erreicht haben.
Aufbau von Edelmetallen und Cash ?
Sinnvoller scheint es mir zu sein im Laufe des Jahres meinen Edelmetallanteil auf 3% und meinen Cashbestand auf 14% hochzufahren, indem ich frisches Kapital in diese Assetklassen fließen lasse.
Ziel Asset Allocation für 2021
Auf Basis der Überlegungen zu Rendite, Risiko und Rebalancing komme ich zur folgenden Asset Allocation, die ich mir als Ziel für 2021 vorgenommen habe.
Assetklasse | Anteil (%) | Beitrag Rendite (%) | Beitrag Schwankungsbreite (%) |
---|---|---|---|
Cash | 14 | 0 | 0 |
Wertpapiere | 50 | 3,5 | 15 |
Crypto | 20 | 10 | 14 |
Edelmetalle | 3 | 0,12 | 0,45 |
P2P Kredite | 1 | 0,05 | 0,5 |
Beteiligungen | 6 | 0,6 | 3 |
Immobilien vermietet | 6 | 0,18 | 0,9 |
Mittlere Rendite p.a.: 14,45 % | Mittlere Schwankungsbreite p.a. : 33,85% |
Zusammenfassung
Die eigene Asset Allocation zu bestimmen ist einfach und es lohnt sich. Du machst dir bewusst welches Renditepotential und welche Risiken in deinem Vermögensmix schlummern. Durch Rebalancing kannst du deine aktuelle Asset Allocation an deine Ziele hinsichtlich Rendite und Risiko anpassen.
Ich gehe sehr aggressiv ins Jahr 2021. Ein Rebalancing durch den Verkauf der besonders volatilen Assets Wertpapiere und Crypto vermeide ich, da ich denke, dass der aktuelle Zyklus für diese Assets seinen Zenit in 2021 noch nicht überschreiten wird. In 2021 wird die von den Zentralbanken geschaffene Geldflut weiter in die Märkte fließen. Außerdem wird Einiges an privatem Konsum und wirtschaftlichen Investitionen nachgeholt werden.
Meine neuen Mittel fließen allerdings bevorzugt in die Erhöhung meines Cashanteils und in Edelmetalle, denn es besteht kein Anlass das Risiko in meinem Portfolio weiter zu erhöhen.
Da mich persönlich diese Überlegungen voran gebracht haben, werde ich mir in der nächsten Zeit auch das Rebalancing innerhalb der Assetklassen Wertpapiere, Crypto, Edelmetalle und P2P-Investments anschauen.
Ist Asset Allocation für dich ein Thema? Wie gehst du dabei vor? Was ist deine Strategie für 2021. Kannst du meine Argumentation nachvollziehen? Ich freue mich auf dein Feedback.