Mit diesem Artikel gebe ich dir einen Einblick in das Buy and Hold Depot meiner Spardosen GmbH am Stichtag 31.12.2019. Die Informationen stellen keine Empfehlung oder Anlageberatung dar. Bitte versteht diese Informationen zu meinem Depot nicht als „Muster-Depot“ zum Nachbauen sondern eher als „Blick hinter die Kulissen“.

Hinweise zur Diversifikation

Das Buy and Hold Depot meiner vermögensverwaltenden GmbH habe ich nicht unter dem Gesichtspunkt einer breiten Diversifizierung hinsichtlich Ländern, Branchen oder Assets erstellt. Solche Erwägungen spielen in meinen privaten Depots eine größere Rolle. Vielmehr sind Titel darin enthalten, die ich schon seit längerer Zeit beobachte und/oder über die ich zum Beispiel via Aktien-Newsletter relativ gut informiert bin und denen ich ein hohes Potential zutraue. Bei Dividendenzahlern (Einzelaktien) bevorzuge ich zusätzlich deutsche Unternehmen um ein komplexeres Handling der Quellensteuer zu umgehen.

Strategie für Auswahl der Titel

Mit meiner Strategie für das Depot meiner vermögensverwaltenden GmbH setze ich auf stark wachsende Unternehmen, die oftmals keine Dividende ausschütten. Ein Beispiel für so einen Titel ist die Morphosys AG. Ergänzt wird das Portfolio um Dividenden-Wachstumstitel, also Firmen die ein gutes Wachstum gekoppelt mit einer niedrigen aber schnell und regelmäßig wachsenden Dividendenrendite aufweisen. Ein Beispiel hierfür ist Fuchs Petrolub SE. In geringem Umfang sind im Depot meiner Spardosen GmbH auch regelmäßige und vergleichsweise hohe Dividendenausschütter vertreten. Ein Beispiel hierfür ist die Münchner Rück AG.

Strategie für Käufe und Verkäufe

Die Grundstrategie des Depots ist eine klassische Buy And Hold Strategie. Ich kaufe die Aktien für meine vermögensverwaltende GmbH regelmäßig monatlich über automatisierte Sparpläne um vom Cost-Avergae-Effekt zu profitieren. Ein Teilverkauf ist geplant, wenn ein Titel stark aus seinem langfristigen Trendkanal nach oben ausgebrochen ist, um außergewöhnliche Gewinne abzusichern. Ein Einkauf über den automatisierten Sparplan hinaus ist geplant wenn ein Titel stark nach unten aus seinem langfristigen Trendkanal ausgebrochen ist. In 2019 habe ich weder Teilkäufe noch Teilverkäufe durchgeführt.

Übersicht über das Depot meiner Spardosen GmbH (Stichtag 31.12.2019)

BezeichnungWKNBuchgewinn (%)Depotanteil (%)
Berkshire Hathaway Inc.A0YJQ210,23
Facebook Inc.A1JWVX16,36,3
Rocket Internet SEA12UKK-6,85,1
Alphabet Inc.A14Y6H18,46,4
GRENKE AGA161N310,40,5
STRATEC SESTRA553,20,5
Symrise AGSYM99912,77,7
Bechtle AG51587039,97,6
CTS Eventim AG54703036,57,5
FUCHS PETROLUB SE5790437,11,0
HAMBORNER REIT AG60130022,36,7
Nemetschek SE64529041,07,7
MorphoSys AG66320022,60,6
RWE AG70371212,16,1
SAP SE71646018,56,5
Sixt SE7231332,92,3
Sartorius AG71656318,56,5
Wirecard AG747206-15,54,6
Ströer SE74939924,86,8
Allianz SE84040015,40,5
Münchener Rück AG84300229,80,6
Amazon.com Inc.9068664,05,5
16,5100

Gesamtperformance

Mit dieser komplett automatisierten Strategie und ohne spezielles Timing konnte ich damit in 2019 einen durchschnittlichen Buchgewinn von 16,5% bezogen auf den Kaufpreis erzielen.

Gewinner

  1. Der Beste Wert in meinem Portfolio war 2019 die Nemetschek SE mit einem Buchgewinn von 41% bezogen auf den durchschnittlichen Kaufpreis. Nemetschek setzt damit eine langjährige Gewinnserie fort und ich lasse diesen Gewinner weiter laufen.
  2. Ähnliches gilt für die Bechtle AG mit einem Buchgewinn von satten 39,9%. Auch Bechtle wird weiterhin vom Megatrend Digitalisierung profitieren. Es gibt für mich aktuell keinen Grund an der Fortsetzung dieser Erfolgsstory zu zweifeln.
  3. Der dritte im Bunde der langjährigen Dauergewinner ist CTS Eventim mit einem Buchgewinn von 36,5%. Auch hier habe ich vor in Schwächephasen mit ruhiger Hand zuzukaufen.

Verlierer

  1. Der schlechteste Wert in meinem Portfolio war die Wirecard AG mit einem Buchverlust von 15% bezogen auf den durchschnittlichen Kaufpreis. Die Verluste bei Wirecard sind durch die – aus meiner Sicht – unseriöse Berichterstattung der Financial Times begründet. Ich habe auch weiterhin volles Vertrauen zu Wirecard und werde die Investitionen wie bisher fortsezen.
  2. Der zweitgrößte Verlierer ist die Rocket Internet SE mit einem Buchverlust von 6,8%. Auch hier bin ich von dem Geschäftsmodell weiterhin überzeugt und sehe die Underperformance als Gelegenheit weiterhin günstig Anteile zuzukaufen.
  3. An dritter Stelle der Underperformer steht die Sixt SE mit einem mageren Buchgewinn von 2,9%. Das Geschäftsmodell von Sixt bleibt attraktiv und ist nicht durch eine Disruption gefährdet. Ich gehe deswegen von einer vorübergehenden Underperformance aus.

Anpassungen am Depot der Spardosen GmbH

Aktuell plane ich keine größeren Anpassungen am Buy-And-Hold Depot der Spardosen GmbH, die über die automatisieren Sparpläne hinausgehen. Das nächste Update plane ich zum Ende des ersten Quartals 2020.


0 0 votes
Artikelbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

7 Kommentare
älteste
neueste meiste Bewertungen
Inline Feedbacks
View all comments
Wigand Weirich

Hallo Eduard,
Dein Portfolio erscheint mir zwar vom Branchenmix sehr gut diversifiziert, aber bzgl. Laendermix absoluter Home- und USA-Bias.
Was sind die Gruende, sich länderspezifisch nur auf 2 Länder zu konzentrieren? Hat das etwas mit der Problematik der Dividendenausschuettung inkl. Quellensteuer an Firmen zu tun?
Habe irgendwo mal was dazu gelesen, dass es hier im Vergleich zu Privatpersonen zu Problemen kommen kann, aber die Details mit diesen Ausschüttungen ex diversen Ländern an Firmen sind mir noch nicht klar – war mit der Quellensteuer ex verschiedenen Laendern an Privatpersonen schon ziemlich kompliziert und ich habe hier dann Laender wie F, I, E ziemlich gemieden. Ist das hier bei den Firmen dann ähnlich kompliziert bzw. entsprechend mühsam?

Wigand Weirich

Hallo Eduard,
Dein angepasster Text: „Bei Dividendenzahlern (Einzelaktien) bevorzuge ich zusätzlich deutsche Unternehmen um ein komplexeres Handling der Quellensteuer zu umgehen.“
Mir sind als Privatanleger die kritischen Länder wie I, E, F bekannt und die unkritischen wie USA, GB, NL; ebenso auch benötigte Tax Vouchers (zusätzliche Kosten) fuer bestimmte Länder wie CH.
Kommt Deine Zurueckhaltung bzgl. Quellensteuerhandling hierher oder sieht das Quellensteuersituation bei juristischen Personen wieder ganz anders aus?

Quellensteuer und tax Vouchers

Shong09

Kennst du dich mit der Verrechnung der ausländischen Quellensteuer bei Firmen aus? Eigl. kann ich mir nur schwer vorstellen, dass diese genauso wie bei Privaten (komplette Gegenrechnung bis 15%) stattfindet. Eine Erstattung oder Vorabreduzierung unter 15% ist in den meisten Ländern vermutlich auch nicht möglich?!

Fabian

„Die Verluste bei Wirecard sind durch die – aus meiner Sicht – unseriöse Berichterstattung der Financial Times begründet.“ Heute denkt man anders darüber, aber hinterher ist man immer schlauer. 🙂

7
0
Ich bin sehr an deinem Feedback interessiert. Hinterlasse mir einen Kommentar.x