Auf Mit Rückenwind findest du in vielen Artikeln die Vorteile und Nachteile einer Spardosen GmbH. In diesem Artikel habe ich 4 Zeichen für dich zusammengetragen, die dagegen sprechen, dass du (jetzt) eine Spardosen GmbH gründen solltest.

Du zahlst keine Abgeltungsteuer

Du zahlst nicht regelmäßig Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge aus Wertpapierverkäufen. Wenn du keine Abgeltungsteuer zahlen musst ist dein privates Vermögen in der Regel noch nicht groß genug. Du solltest zunächst daran arbeiten dieses Vermögen zu erhöhen. Die geringen Steuern auf Veräußerungsgewinne aus Aktien sind bei weitem nicht der einzige Anreiz für eine eigene vermögensverwaltende GmbH. Denn ein großer Teil der Vorzüge der Spardosen GmbH ergibt sich aus den Gestaltungsmöglichkeiten. Allerdings zeigt eine fehlende Abgeltungsteuerlast, dass bei dir ein wichtiger Kittelbrennfaktor (KBF) für eine Spardosen GmbH fehlt.

Deine Probleme sind gelöst, wenn du Vermögen auf deine Kinder überträgst.

Viele Menschen mit hohen Einkommen und hohen Kapitalerträgen wissen nicht, dass ihre Kinder ihnen beim Sparen von Abgeltungsteuer helfen können. Ich selbst habe bereits vor einigen Jahren Aktien mit hoher Dividendenrendite auf die Depots meiner Kinder übertragen. Eine solche Übertragung an die eigenen Kinder gilt als Schenkung und löst bei dir keine Abgeltungsteuer aus. Jedes deiner Kinder verfügt aber über einen eigenen Freibetrag, so dass beispielsweise Dividenden steuerfrei bleiben. Wenn diese Aktion deinen Leidensdruck auf Null senkt, dann solltest du (noch) keine Spardosen GmbH gründen.

Du verabscheust Papierkram

Der Gedanke an das Ausfüllen von Formularen löst bei dir Panikattacken aus? Du erledigst deine Einkommensteuererklärung immer erst am letzten Tag der Frist? Gerade in der Gründungsphase der Spardosen GmbH und beim Jahresabschluss kommt einiges an Paperwork auf dich zu. Ich versuche dir durch meine Beispielvorlagen viele Stunden mühsamer Recherche zu ersparen. Allerdings musst du die Vorlagen noch an deine Bedürfnisse anpassen und ausfüllen. Wenn dir diese Vorstellung ein Graus ist, dann solltest du über deine Motivation nachdenken bevor du eine Spardosen GmbH gründest.

Mein Schatzzzzz

Wenn du Aktien in deiner vermögensverwaltenden GmbH kaufst, dann gehören diese Aktien nicht dir, sondern der GmbH. Für viele Menschen ist dieser Gedanke zunächst absolut abschreckend. Du solltest aber bedenken, dass viele reiche Menschen aus Sicht des Finanzamts ein verhältnismäßig kleines privates Vermögen haben. Dafür kontrollieren Sie das Vermögen ihrer Firmen und Stiftungen. Die Kontrolle gibt Ihnen viele smarte Gestaltungsmöglichkeiten das Kapital nutzen zu können, ohne dass es Ihnen formal betrachtet persönlich gehört. Wenn dir Kontrolle und Gestaltungsmöglichkeiten nicht reichen ist das ein Zeichen dafür, dass du (noch) keine Spardosen GmbH gründen solltest.

Fazit

Eine Spardosen GmbH ist nicht für jeden Gutverdiener mit hohem Vermögen die richtige Lösung. Neben der tatsächlichen Höhe des Vermögens ist es wichtig wie hoch dein persönlicher Kittelbrennfaktor ist. Außerdem gibt es Anforderungen an die Einstellung (neudeutsch: „Mindset“) und Anforderungen an die Bereitschaft sich mit Papierkram auseinanderzusetzen. Auch wenn dieser Papierkram Steuern in Vermögen umwandeln wird ist es einfach nicht Jedermanns Sache.

Wie siehst du dieses Thema? Welche Zeichen sprechen für dich ganz persönlich aktuell noch gegen die Gründung einer Spardosen GmbH? Was zeigt dir, dass es nicht der richtige nächste Schritt für dich ist? Mich interessiert sehr wie du aktuell deine Situation einschätzt.


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4 Kommentare
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Kai

Noch ein Gedanke zum Thema „Freibetrag“ der Kinder. Aktien mit hoher Dividendenrendite zu „schenken“ ist die eine Möglichkeit (wobei die Dividenzahlungen schwanken und der Freibetrag nicht optimal genutzt ist). Mit GmbH kann man das aus meiner Sicht auch so lösen: z.B. gibt die Frau der GmbH ein Darlehen mit hoher Verzinsung (Vergleichsangebot einer Bank einholen und etwas darunter bleiben, damit keine Gewinnausschüttung unterstellt wird). Zufällig ist das Darlehen in der Höhe, dass 800.-€ Zinsen pro Jahr anfallen. Nach einem halben Jahr schenkt die Frau die Darlehensforderung an das Kind (zur Sicherheit mit einem Notar). Damit gehen die Zinszahlungen in Zukunft an das Kind. Vor allem auch für operative GmbH’s interessant. Da die Zinszahlungen die Gewinne der GmbH mindern, kann man diese sozusagen „Steuerfrei“ aus der GmbH zu den Kindern transferieren. Weiterführender Artikel: https://www.iww.de/asr/archiv/schenkung-an-kinder-und-rueckdarlehen-bundesfinanzhof-erleichtert-steuerliche-anerkennung-von-darlehensvertraegen-f37931

Tom

Ist nicht der Grundfreibetrag der Kinder auch 9.408? Hier zählen die 801 doch gar nicht.

Finn

Die Frage aller Fragen:
Ab wann lohnt sich die vvGmbH?
Das Interesse geht eher in Richtung Vermögensverwaltung von Immobilien, allerdings spricht ja nichts dagegen zusätzlich noch Aktien einzubringen.

Die folgende Frage ist, wenn es sich jetzt noch nicht lohnt, zB mit 3 ETW eine vvGmbH zu gründen, der Plan aber vorsieht bald 6-7-8 ETW zu haben, ob es dann Sinn macht die anfänglich hohen Kosten im Verhältnis zu den Einnahmen in Kauf zu nehmen und dennoch zu gründen.

Beste Grüße

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