Eine deiner ersten Aufgaben nach der Gründung lautet ganz simpel: Das Perfekte Geschäftsdepot für deine vv GmbH finden! Du hast richtig gelesen, deine vermögensverwaltende Kapitalgesellschaft benötigt ihr eigenes Depot. Dieses Wertpapierdepot gehört dann rechtlich betrachtet auch nicht dir, sondern deiner GmbH. Das macht dir natürlich recht wenig aus, weil du als alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer deine GmbH kontrollierst. Für mich waren die folgenden Punkte für die Auswahl eines Geschäftsdepot relevant.
Kriterien für das perfekte Geschäftsdepot
Verfügbarkeit
Aus Sicht der Bank ist deine vermögensverwaltende GmbH ein Geschäftskunde im Gegensatz zu dir als Privatkunde. Viele Banken bieten von vornherein kein Wertpapierdepot für Geschäftskunden an. Beispielsweise bin ich für meine privaten Bankgeschäfte ein treuer Kunde der ING, weil Sie über die Jahre ihre Angebote stetig verbessert hat und ihre Apps und Web-Interfaces laufend auf den neuesten Stand bringt. Leider bietet die ING keine Depots für Geschäftskunden an.
Auch die folgenden Anbieter sind aus dem Vergleich ausgeschieden, weil sie kein Depot für juristische Personen anbieten:
Kosten für Depotführung
Wir wollen die laufenden Kosten für unsere vermögensverwaltende Kapitalgesellschaft möglichst gering halten. Jeder Kostenpunkt schmälert nämlich unsere Rendite. Daher sollte für das Geschäftsdepot deiner Spardosen GmbH im Idealfall keine monatliche Grundgebühr anfallen.
Ordergebühren
Deine vermögensverwaltende GmbH erwirtschaftet Gewinne, indem sie Aktien kauft und mit Gewinn verkauft. Außerdem nimmt Sie Geld über Dividendenzahlungen der von ihr gehaltenen Aktien ein. Es ist deshalb wichtig, dass die Gebühren für solche Transaktionen so gering wie möglich sind.
Angebot an Wertpapieren
Du willst das Risiko im Portfolio deiner vermögensverwaltenden GmbH möglichst reduzieren. Das kannst du unter anderem dadurch erreichen, dass du den zu investierenden Betrag auf Aktien aus verschiedenen Ländern, Branchen und Größen verteilst. Ideal ist es deshalb also, wenn du in deinem Geschäftsdepot Aktien aus verschiedenen Ländern, Branchen und Größen zu günstigen Konditionen kaufen und verkaufen kannst. Mit fortgeschrittenen Strategien kannst du dein Depot auch gegen starke Einbrüche am Aktienmarkt absichern.
Möglichkeit Shorts zu platzieren
Mit meiner Trading Strategie möchte ich die Chance haben auch von fallenden Kursen zu profitieren. Dazu muss es der Broker ermöglichen Aktien leer zu verkaufen (zu shorten). Auch dies ist nicht mit allen Depots möglich.
Kombinationsorders platzieren
In meiner Trading Strategie ist ein striktes Risiko- und Money-Management sehr wichtig. Wenn ich beispielsweise eine Short-Position platziere, dann platziere ich gleichzeitig die Stop-Loss und Take-Profit Order. Läuft der Short also in die falsche Richtung wird automatisch die entsprechend berechnete Buy-Order ausgeführt. Ebenso wird eine Buy-Order automatisch ausgelöst wenn der Short überraschend schnell auf die Take-Profit-Schwelle fällt.
Einfaches Trademanagement
In meiner Trading Strategie prüfe ich 1x täglich nach Börsenschluss wie sich die laufenden Positionen entwickelt haben. Ggf. muss es dann möglich sein die Stop-Loss und Take-Profit Schwellen einfach anpassen zu können. Meine Idealvorstellung wäre ein Broker der dafür das gleiche User Interface anbietet wie Trading View.
Günstige Wertpapierkredite
Die Aktien im Geschäftsdepot deiner Spardosen GmbH stellen einen Wert dar. Im Prinzip kann dieser Wert als Sicherheit für einen Wertpapierkredit dienen. Wertpapierkredite kannst du dazu nutzen, um die Eigenkapitalrendite der Aktieninvestments deiner vermögensverwaltenden Kapitalgesellschaft zu hebeln. Gleichzeitig kannst du die Kosten (Zinsen) für solche Kredite als Ausgaben deiner Spardosen GmbH mit deinen Einnahmen verrechnen. Leider geben aktuell wenige Broker die extrem günstigen Konditionen an Ihre Kunden in Form von Wertpapierkrediten weiter.
Kapitalertragsteuerabzug
Gerade beim Trading fallen sehr häufig Veräußerungsgewinne an. Als Kapitalgesellschaft kann man sich prinzipiell vom Kapitalertragsteuerabzug durch die depotführende Bank befreien lassen. Dann führt die Bank die Kapitalertragsteuer nicht sofort ab. Vielmehr bist du selbst dafür verantwortlich deine Veräußerungsgewinne ordentlich zu versteuern.
Das hat für dich mehrere Vorteile: Die Gewinne bleiben bis zur Körperschaftsteuererklärung vollständig in deiner GmbH und steigern deine Liquidität. Du musst dir die zuviel gezahlte Kapitalertragsteuer nicht erst umständlich zurückholen. Du hast insgesamt weniger Aufwand mit Buchhaltung und Steuererklärung.
Leider unterstützen das nur sehr wenige Banken die auch gleichzeitig günstige Konditionen anbieten. Die Banken müssen ja in Ihrer IT-Infrastruktur die Fähigkeit haben Privatanleger und Kapitalgesellschaften unterschiedlich zu behandeln. Anscheinend können das nur wenige.
Automatisierte, kleinteilige Sparpläne
Eine der besten Möglichkeiten dauerhaft einen guten Durchschnittspreis beim Kauf von Aktien zu erzielen ist es automatisiert und regelmäßig zu kaufen. Bis vor einigen Jahren war das bei Aktien noch sehr schwierig, da bei jeder Order eine Mindestgebühr von beispielsweise 10 Euro anfiel. Dadurch war der regelmäßige Kauf von Aktien in kleinen Beträgen sehr unwirtschaftlich. Außerdem haben einige sehr attraktive Aktien wie beispielsweise Google oder Amazon schon Bewertungen von über 1.000 Euro pro Einzelaktie überschritten. Kleine, regelmäßige Investments in diese Dauergewinner waren damit unmöglich. Mittlerweile bieten mehr und mehr Broker Sparpläne auf Einzelaktien zu günstigen Konditionen an. Mit diesen Sparplänen ist es möglich auch in solche Einzelaktien regelmäßig mit kleinen Beträgen zu investieren.
Gutes Interface
Um gute Investitionsentscheidungen für deine Spardosen GmbH zu treffen bist du auf aktuelle und gut aufbereitete Informationen angewiesen. So ist es beispielsweise sehr praktisch, wenn du jederzeit den Buchgewinn und den realisierten Gewinn jeder einzelnen Position in deinem Geschäftsdepot nachvollziehen kannst. Wenn der Anbieter ein entsprechend gutes Interface anbietet, mit dem du dein Depot an jedem Ort und jederzeit einsehen kannst, dann ist das aus meiner Sicht ein großer Vorteil.
Einfache Eröffnung des Geschäftsdepot
Heutzutage ist es nicht mehr zeitgemäß, wenn sich eine Depoteröffnung über viele Wochen hinzieht und wiederholte Gänge zur Postfiliale notwendig sind. Bei einigen Anbietern ist die Eröffnung eines Depots mittlerweile komplett brieflos möglich und dauert nur wenige Tage. Da ich meine vermögensverwaltende Kapitalgesellschaft mit möglichst geringem Aufwand betreiben will, ist auch die möglichst einfache und schnelle Eröffnung des Depots ein wichtiger Punkt für mich.
Hervorragende Datenschnittstelle
Das letzte aber für mich mittlerweile eines der wichtigsten Kritererien ist eine hervorragende Datenschnittstelle. Im Idealfall bietet der Broker einen Web-Service an, über den du automatisiert an alle Daten zu deinen Depot-Transaktionen herankommst. Das ist deswegen so wichtig, weil du ansonsten kaum eine Chance hast die Buchhaltung für deine Trading GmbH zu automatisieren.
Das perfekte Geschäftsdepot für deine Spardosen GmbH: Eine Übersicht
In der folgenden Tabelle habe ich die Anbieter für dich zusammengefasst, die ich selbst für meine eigene vermögensverwaltende Kapitalgesellschaft intensiv geprüft habe.
Kriterium | Interactive Brokers | LYNX | Captrader | BANX |
---|---|---|---|---|
Leerverkauf von Aktien möglich | Ja | Ja | Ja | Ja |
Kombinationsorders möglich | Ja | Ja | Ja | Ja |
Kosten für Depotführung | 0 Euro bei monatlichen Provisionen > 10 Euro | 0 Euro | 0 Euro | 0 Euro |
Europäische Börsen (minimale Provision) | 4 Euro | 5,80 Euro | 4 Euro | 3,90 Euro |
Europäische Börsen (Provision für 10.000 Euro Order) | 10 Euro | 14 Euro | 10 Euro | 14 Euro |
US Börsen (minimale Provision) | 1 USD | 5 USD | 2 USD | 3 USD |
US Börsen (Provision für 10.000 USD Order) | 0,005 USD pro Aktie | 0,01 USD pro Aktie | 0,01 USD pro Aktie | 0,01 USD pro Aktie |
Auszahlung von Dividenden | kostenlos | kostenlos | kostenlos | kostenlos |
Kosten für die Übertragung von Aktien aus anderem Depot | kostenlos | kostenlos | kostenlos | kostenlos |
Kosten für Auszahlung | 1x pro Monat kostenlos, danach 8 Euro | kostenlos | 1x pro Monat kostenlos, danach 1 Euro | 1x pro Monat kostenlos, danach 8 Euro |
Freistellung von automatischem Kapitalertrag-Steuerabzug möglich | Ja (automatisch) | Ja (automatisch) | Ja (automatisch) | Ja (automatisch) |
Mindesteinlage bei Eröffnung | 2.000 Euro | 2.000 Euro | 2.000 Euro | 3.000 Euro |
Konditionen für Wertpapier-kredite | 1,5% (EUR) 3,08% (USD) | 2,5% (EUR) 4,9% (USD) | 2,5% (EUR) 4,87% (USD) | 1,5% (EUR) 3,9% (USD) |
Kleinteilige Sparpläne | Nein | Nein | Nein | Nein |
Einfache Eröffnung | Ja. Per Web-Formular | Ja. Per Web-Formular | Ja. Per Web-Formular | Ja. Per Web-Formular |
User Interface | Richtet sich an Profi-Trader. Einarbeitungsaufwand!!! Tip: App nutzen! | Gleiches User Interface wie bei Interactive Brokers. | Gleiches User Interface wie bei Interactive Brokers. | Gleiches User Interface wie bei Interactive Brokers. |
Web Service für Depot-Transaktions-Daten | Ja | Ja | Ja | Ja |
Fazit
Aktuell gibt es zu Interactive Brokers und den Töchtern wie BANX, Lynx und CapTrader keine echten Alternativen für eine vv GmbH. Neben den Konditionen für Wertpapierkredite und der Behandlung der Abgeltungsteuer ist es vor allem die bewährte, stabile und professionelle Datenschnittstelle. Diese ermöglichst es die Buchführung für deine Trading GmbH nahezu vollständig zu automatisieren.
Worauf du dich einstellen solltest, falls du dich Interactive Brokers oder einen der Ableger entscheidest: Die Trading-SW (TWS) erfordert durchaus eine intensive Einarbeitungsphase. Ich musste mir einige Videos anschauen, um die Basics von TWS zu erlernen. TWS ist alles aber nicht intuitiv oder benutzerfreundlich! Und das obwohl ich viel Erfahrung bei den verschiedensten Anbietern gesammelt habe (ING Diba, degiro, ebase,…). Schon das Pflegen von Watchlists und das Platzieren einer limitierten Kauforder ist nicht so einfach wie du es von anderen Brokern gewohnt bist. Diesen Punkt solltest du bei der deiner Entscheidung im Blick haben.
Ich nutze mittlerweile nur noch selten die mächtige TWS sondern meistens die hervorragende App, die deutlich übersichtlicher und benutzerfreundlicher ist.
Ich bleibe bei dem Thema aber am Ball und informiere dich über meinen Newsletter sobald sich hier etwas bewegt. Kennst du einen besseren Anbieter, der die oben genannten Kriterien erfüllt? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar.
Hi Eduard, deine Artikel sind sehr interessant. Ich scheitere aktuell an diesem Schritt. Meine Bank möchte einen Businessplan bzw. einen Nachweis für die Geschäftstätigkeit der GmbH. Was sie genau sehen wollen, kann mir keiner mitteilen. Nur, dass ihnen noch „Angaben zum Geschäftsumfang“ fehlen. Allerdings hat die GmbH ja sowas gar nicht vorzuweisen. Was empfiehlst du? Was möchte die Bank hier sehen?
Hallo Hans, herzlich willkommen und vielen Dank für deine Frage! Dass deine Bank einen Nachweis deiner Geschäftstätigkeit oder einen Businessplan sehen will finde ich sehr ungewöhnlich. Zur Eröffnung eines Depots für die vermögensverwaltende Kapitalgesellschaft musste ich zuerst die folgenden Dokumente einreichen: 1) Kopie des Handelsregisterauszuges (max. 3 Monate alt) 2) Nachweis über die wirtschaftliche Berechtigung. Meinst du vielleicht 2) ? Der Nachweis über die wirtschaftliche Berechtigung belegt, dass du dazu berechtigt bist im Namen deiner Spardosen-GmbH Rechtsgeschäfte abzuschließen (z.B.: ein Depot oder ein Girokonto zu eröffnen). Der Handelsregisterauszug und die notariell beglaubigte Gründungsurkunde reichen vollkommen als Nachweis aus. Je nach Bank musst du dann noch einige weitere Formulare ausfüllen? Hilft dir die Antwort weiter? Soll ich mal einen genaueren Artikel dazu schreiben?
Hallo Eduard, erstmal vielen Dank für deine Seite und die wertvolle Information. Ich bin gerade auf der Suche nach einem geeigneten Depot für meine Spardosen GmbH. Das macht mich aber echt stutzig. Kann das sein, dass es bei Comdirect auch nicht mehr möglich, ein Geschäftsdepot zu öffnen? Bei Degiro gibt’s immer noch nix. Google liefert mir nur eine enziege Bank: Postbank. Hat sich die Lage extrem verschlechtert? Oder liegt es nur an mir?
Hallo Alex, schön, dass dir meine Informationen weiterhelfen. Ja, ein gutes Geschäftsdepot zu finden ist tatsächlich nicht einfach. Und auch bei der Comdirect ist es etwas versteckt. Am einfachsten ist es, wenn du eine email an „businesspartners@comdirect.de“ schreibst mit dem Betreff „Depoteröffnungsunterlagen für GmbH/UG“. Du bekommst dann eine Antwort, in der alle notwendigen Formulare verlinkt sind. Du musst dich auf jeden Fall darauf einstellen mehr Formulare auszufüllen als als Privatperson. Aber das ist alles machbar.
Schreib mir einfach, wenn du Interesse an bestimmten Themen hast. Dann mache ich dazu einen Artikel.
Viel Rückenwind,
Eduard
Hallo Eduard, ich habe mich mit deiner empfohlenen E-Mail Adresse an comdirect gewandt. Hat alles wie beschrieben geklappt. Danke! Bei welcher Bank hast du denn dein Wertpapierdepot? Mein letzter Wissensstand war, du wolltest zu Banx wechseln? Ich handele erstmal nur Aktien und Optionsscheine. Grüße Simon
Vielen Dank, für die Info bezüglich der Comdirect, das hört sich für mich ebenfalls sehr passend an. Ich hatte dort angefragt und mir wurde mitgeteilt, dass innerhalb von 3 Monaten nach Depoteröffnung, Wertpapiere im Gegenwert von mindestens 50.000 Euro gekauft oder übertragen werden müssen. War das bei euch auch der Fall?
Danke für den Tipp. Ein weiteres Thema, das mich sehr interessiert, ist ein Geschäftskredit für so eine Spardosen GmbH. Ist es überhaupt möglich? unter wechen Bedingungen? Womit kann man die Banken überzeugen? Ich meine, Aktienkaufen wird doch nicht als ein Business in den Banken betrachtet.
Falls das wirklich ein Problem ist, wie sieht es dann mit einem Gesellschafterdarlehen aus? Was ist denn rationaler, das Stammkapital aufzupumpen, oder sich selbst Geld auszuleihen.
Hast Du solche Erfahrung? Könnte ein Thema für einen weiteren Artikel sein.
Hallo Alex, vielen Dank für deine sehr guten Fragen! Die Fremd- und Eigenfinanzierung der Vermögensverwaltenden GmbH ist ein sehr spannendes Thema. Ich denke das ist auch für viele andere Leser wichtig und ich kann über meine Erfahrungen berichten. Ich werde das zum Thema meines Oktober-Artikels machen und alle Abonnenten per Newsletter informieren.
Update: Du findest die Info im Artikel Vermögensverwaltende GmbH: Die Finanzierung optimal gestalten.
Hallo Eduard,
könntest Du InteractiveBrokers mal mit in den Depotvergleich aufnehmen?
https://www.interactivebrokers.eu/sb/de/main.php#open-account
„Kontostruktur für Kleinunternehmen
Ein einzelner oder mehrere Benutzer verwalten ein Einzelkonto.
Kapitalgesellschaften, Partnerschaftsgesellschaften, haftungsbeschränkte Gesellschaften oder Gesellschaften ohne eigene Rechtspersönlichkeit.“
Liest sich für mich unproblematisch.
Willkommen Fritz Walter 🙂
Das werde ich gerne tun. Habe IB auch schon im Auge für eine neue Strategie, die ich in der GmbH testen will.
Der von dir genannte Account scheint zu passen. Was ich mir im Rahmen meines Checks anschauen werde sind u.a. Konditionen für Wertpapierkredite und das „Ausleihen“ von Aktien für Short-Positionen. Leider wächst mein Themen-Stack schneller als ich aktuell zum Schreiben komme. Über den Newsletter wirst du auf jeden Fall informiert, sobald ich was dazu poste.
Viele Grüße,
Eduard
Hallo Eduard, Fritz Walter,
Ja die Ableger von IAB sind durchaus interessant. Z.B. Captrader oder auch Banx.
Aber auch Broker wie smartbroker sind für „einfache“ Strategien interessant. Ist schön das sich hier was tut auf dem Markt.
Falls du deine Liste mal überarbeitest wäre das natürlich Interessant mit aufzunehmen.
Viele Grüße Andi
Hallo Andi,
danke für die Info. Werde mir die mal anschauen. Das Buy-And-Hold Depot meiner Spardosen GmbH werde ich bei der comdirect laufen lassen. der Ich werde spätestens im März das Trading-Depot meiner Spardosen GmbH eröffnen. Kurze Beschreibung der Strategie folgt in Kürze. Dann werden IAB, Captrader und Banx interessant. Kriterien werden für mich sein: 1) Kombinations-Order (z.B.: Stop-Short Order mit zeitgleichem Absetzen der zugehörigen Buy-Take-Profit und Buy-Stop-Lass Order) 2.) Konditionen für Wertpapierkredite 3.) Gebühren. Mal schauen bei welchem Broker das am besten geht.
Grüße.
Eduard
Hi,
Stand gestern nimmt degiro immer noch keine Business Kunden.
Und ja, IB nutze ich auch und es ist sowieso noch billiger als Degiro und hat auch alle Börsen drin. Insofern brauch ich nix anderes.
Hallo Eduard,
danke fuer die Infos, die teilweise helfen fuer meine eigene Evaluation, teilweise aber auch nicht, da mein Fokus etwas anders liegt.
Ich habe vor größere Positionen zu handeln und hier schiessen die Gebühren bei vielen in die Höhe – Hast du Gebühren fuer groessere Orders parat und könntest sie ohne grossen Aufwand integrieren?
Ein Fokus von mir ist auch das Besuchen von HVs weltweit – Hast du Informationen wie Kosten fuer Anmeldungen zu / Eintrittskarten fuer HVs (weltweit) und/oder Ultimate Beneficial Owner-Bescheinigung zum Zweck der Selbstanmeldung zu HVs parat und könntest sie ohne grossen Aufwand integrieren?
Und noch eine letzte Frage – Handeln von Kryptowaehrungen?
Hallo Wigand,
ich habe mal die Kosten für größere Orders am Beispiel 10.000 Euro integriert. Daran sieht man bereits dass die Gebühren bei größeren Orders kaum noch ins Gewicht fallen. Hier unterscheiden sich die Interactive Brokers-Ableger (Lynx, Captrader, Banx) kaum. Comdirect bildet leider mal wieder einen Ausreisser. Die Kosten für die Anmeldungen für die HVs kannst du wahrscheinlich im Vergleich zu den Reisekosten vernachlässigen, oder? Cryptos kannst du bei keinem der Anbieter handeln. Hierfür würde ich einen Spezialanbieter wählen. Ich selbst nutze für Cryptos Bitcoin.de und Binance.
nur zur Info – gerade gelesen, das Flatex die gebühren fuer Auslandsdividenden ab 1.3. streicht
Agora ist ein weiterer IB-Reseller. Dort gibt es zusätzlich am Ende des Jahres eine Übersicht, aus dem alle steuerrelevanten Daten hervorgehen. Das ist womöglich eher für Privatanleger hilfreich denn für jemanden der ohnehin parallel eine Buchhaltung führt.
Bist du bei Agora? Soweit ich verstanden habe bekommst du bei jedem IB-Reseller die notwendigen Übersichten, die man für die Steuererklärung benötigt.
Nein, ich bin bei Captrader. Im Gespräch mit anderen zur Problematik mit den doch eher langen Kontoberichten und der daraus resultierenden Arbeit mit der Steuererklärung wurde aber AGORA direct erwähnt; dort erhält man kostenfrei einen einseitigen Jahresreport, in dem das Jahresnettoergebnis ausgewiesen ist, sowie gesondert alle Gebühren, Zinsen, Dividenden und sonstige Kosten. Das kommt beim Finanzamt mancherorts wohl hinreichend gut an sodass kein großer Aufwand entsteht.
Guten Abend Eduard.
Vielen Dank für die zahlreichen Informationen. Ich kann dich nur ermutigen deinen Weg weiter zu gehen, denn deine Arbeit ist hervorragend. Meine Anfrage bei der Consorsbank hat zum Erfolg geführt und einer Depoteröffnung steht nichts im Wege. Gibt es Gründe, weshalb die Consorsbank in deiner Liste nicht aufgenommen ist?
Liebe Grüße und weiterhin Gesundheit sowie Erfolg.
Stefan
Hallo Stefan, vielen Dank für dein Feedback! Unterstützt die Consorsbank auch die Möglichkeit sich auf Antrag vom Einbehalt der Kapitalertragsteuer befreien zu lassen? Das ist aus meiner Erfahrung mit der comdirect heraus ein wichtiges Kriterium.
Viele Grüße,
Eduard
Diesem Vorhaben werde ich mich in der kommenden Woche widmen. Gibt es ein Formular zum Einbehalt der Kapitalertragssteuer? Oder kann dies mit einer einfachen Anfrage erfolgen?
Verschiedene Banken bieten da verschiedene Formulare an.Am besten direkt bei deiner Bank informieren. Es müsste wie dieses Beispiel der Baaderbank aussehen
Kurzes Feedback: Die Consorsbank ermöglicht es, dass die UG sich von der Kapitalertragssteuer befreien lässt.
Hallo Stefan, hört sich gut an! Werde noch die anderen Punkte recherchieren und die Consorsbank dann aufnehmen.
Danke & Grüße,
Eduard
Hallo Stefan,
ich habe bei der Consors-Bank angefragt zum Thema „Depot für eine GmbH“. Leider habe ich da aktuell die folgende negative Antwort bekommen (Antwort vom 11.04.2020).
Hat jemand von euch seit dem 11.04. erfolgreich ein Geschäftsdepot bei Consors eröffnen können?
Ich würde gerne eine Alternative zu den ganzen Interactive Brokers Varianten nennen können.
Denn was für viele bei Interactive Brokers unschön ist, ist das gewöhnungsbedürftige Trading-Interface.
Viele Grüße,
Eduard
Moin Leute,
cool, dass das Ganze hier weiter aktuell gehalten wird und weitere Banken aufgenommen werden, da der Markt für Geschäfts-Depots ja echt rar ist. Schade, dass DeGiro hier immer noch „schläft“.
Ich hoffe auf weiten regen Austausch.
Schöne Grüße
Kommentare werden hier auch gelöscht, obwohl man Lob ausspricht. Aha interessante Zensur hier.
Gruß Peter
Hallo Peter,
es werden keine Kommentare gelöscht 🙂 Es ist nur so, dass ich sie erst mal freigeben muss, damit sie dauerhaft angezeigt werden. Da ich dies neben meinem Fulltimejob mache, kann es manchmal leider etwas dauern…
Also bitte gerne fleißig weiter kommentieren und Fragen stellen.
Viele Grüße,
Eduard
Mich würde interessieren, ob wirklich für diese Art von Zweck ( Vermögen aufbauen ) eine deutsche UG die beste Variante ist. Hast Du auch an englische Ltd. und ähnliche Formen gedacht ? Eine Anfrage bei Limited24 ergab, dass ich dort relativ problemlos eine bereits fertige Ltd. erwerben könnte, für ca. 480 EUR im ersten Jahr, ca. 255 EUR im zweiten Jahr und Folge. Da ich bereits für alle Tradingtätigkeiten ausländische Broker benutze, und man auch eine LEI für eine englische Ltd. beantragen kann, wäre dies auch eine Alternative für Dich gewesen ? Falls die Hauptgeschäftstätigkeit aus Deutschland erfolgt, wäre natürlich auch bei einer englischen Ltd. die Körperschaftssteuer bzw. Gewerbesteuer hier zu entrichten. Es handelt sich also nicht um eine Steuerflucht oder windige Konstruktionen, sondern um eine legale Variante zu Deinem Modell. Ich frage, weil nach Corona aus meiner Sicht denkbar wäre, dass die Auflagen, Steuern und Abgaben, sowie die Möglichkeiten für kleinere BRD – Firmen, steuergünstig zu operieren, eher schwieriger werden “ könnten „. Ansonsten möchte ich mein Kompliment für die Webseite aussprechen, glasklar beschrieben, sehr übersichtlich und wirklich informativ. ( Dies soll keine lange Alternativideeanfrage sein, aber…. vielleicht ist es eine Frage, die viele Leser Deines Newsletters beschäftigt : a) warum überhaupt deutsche UG ? b) Alternativen wie das e-Residency – Programm in Estland über xolo.io, oder eben auch englische Ltd. usw.
Hallo Michael,
vielen Dank für deine Anregung! Über eine englische Ltd. habe ich bisher nicht nachgedacht.
Du hast recht, man muss sicherlich beobachten, was sich in den nächsten Monaten beim Thema Besteuerung tun wird. Meine Vermutung ist, dass man die Kosten der diversen kommenden Bailouts zunächst mal bei den privaten Steuerzahlern (a.k.a. „Besserverdiener“) eintreiben wird. Die Firmen braucht man ja, um nach dem Shutdown alles wieder aufzubauen. Das ist auch ein Grund für mich mein Vermögen „steuerlich zu diversifizieren“. Da ich über ein größeres Depot im Privatvermögen verfüge, konzentriere ich meine Wertpapierkäufe aktuell auf die GmbH bzw. UG.
Falls ein Wunder geschieht und der Aktienbesitz in Deutschland gefördert wird (Friedrich Merz?) könnte ich mit dem Privatvermögen profitieren. Falls nicht (halte ich aktuell leider für wahrscheinlicher) könnten die Wertpapiere in der Spardosen GmbH besser aufgehoben sein.
Wenn man die Zeit, das Wissen und die Möglichkeiten hat, seit Geld auch noch auf verschiedene Länder zu verteilen, dann ist das eine tolle Möglichkeit! Deine Erfahrungen dazu interessieren mich und bestimmt auch andere Leser sehr.
Ich denke aktuell über eine Art Forum oder eine geschützte Diskussionsgruppe nach. Da könnte man sich zu solchen Themen dann noch intensiver austauschen.
Viele Grüße,
Eduard
Die comdirect scheint leider keine Depots für eine GmbH/UG mehr zu eröffnen. Auf meine wie oben beschriebene Email-Anfrage zum Thema „Depoteröffnungsunterlagen für GmbH/UG“ habe ich die folgende negative Antwort bekommen (Antwort vom 24.04.2020):
„…vielen Dank für Ihr Interesse an einem Wertpapierdepot bei comdirect für Ihr Unternehmen.
Bis auf weiteres bieten wir aus geschäftspolitischen Gründen keine Eröffnung von Depots für Firmenkunden an.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.“
Hallo Tim,
vielen Dank für deine Info! Ich hatte vor einigen Tagen auf Wunsch einiger Leser eine Anfrage bei der Consorsbank gestellt und eine ähnliche Auskunft bekommen. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, warum die Banken aktuell so zurückhaltend mit Geschäftsdepots und Geschäftskonten sind. Es könnte einerseits sein, dass die Banken aktuell den größeren Prüfungs-Aufwand für Geschäftskunden scheuen. Eine anderer Grund könnte sein, dass Geschäftskunden in der aktuellen Situation automatisch eine geringe Bonität unterstellt wird und die Banken davon weniger in ihrem Portfolio haben wollen. Ich hoffe für alle, die ein Firmen-Konto / Depot eröffnen wollen, dass sich die Lage bald wieder entspannt.
Viele Grüße,
Eduard
Hallo Eduard und hallo Tim,
ich hatte vor wenigen Tagen Anfragen zur Depoteröffnung bei Comdirect, Degiro und Flatex und vor einiger Zeit telefonisch bei Consors gestellt. Aktueller Stand wie folgt:
Bei der Comdirect und bei Flatex verstehe ich das so, dass man das zugehörige Konto nur zur Verrechnung mit dem Depot und nicht für den allgemeinen Geschäftskundenbetrieb nutzen kann. Seht Ihr das auch so oder gibt es eine Möglichkeit bei einem Anbieter sowohl Konto als auch Depot mehr oder weniger kostenlos zu führen?
Bei Lynx hatte ich im Frühjahr 2020 einen (ziemlich aufwändigen) Antrag für ein Depot via Post-ident gestellt, der kam nach einiger Zeit mit der Bemerkung zurück „ich hätte nicht das Formular für Firmenkonten sondern für Privatkonten“ verwendet. Das kann ich mir nicht vorstellen weil ich ja auf 30 Seiten alle möglichen HRB-Nummern, Gesellschafter und sonst was eingetragen habe. Besonders nervend fand ich das ich das ganze Zeugs samt W-8BEN-E und Gesellschafterverträgen zuvor ausgedruckt und in vollem Umfang an die postalisch gesendet habe.
Gegen administrative Tätigkeiten habe ich im großen und ganzen eigentlich nichts aber die Erfahrungen mti Lynx und den anderen machen einfach keinen Spaß, daher tendiere ich dazu auch das Depot bei der Sparkasse zu eröffnen, wegen mir 0,6% Kaufgebühren anstelle von 0,2% zu zahlen aber dann von der meisten überbordernden Bürokratie entlastet zu sein.
Hätte noch eine Frage zum Transparenzregister, was hat es damit auf sich? UGs und GmbHs sind doch im Handelsregister aufgeführt und eigentlich transparenz, d.h. eine separate Aufführung im Transparenzregister sollte nicht erforderlich sein. Warum fragen die dann alle danach? Ich scheue mich den ganzen administrativen Mega-Prozess mit 30seitigen Anträgen nochmal zu starten und dann an so was wieder aufzulaufen
Vielen Dank und beste Grüße
Peter
Hallo Peter,
dann mein Antrag bei der comdirect noch in der Bearbeitung ist (übrigens ohne Transparenzregisterauszug – aus den von Dir genannten Gründen) und ansonsten zu den von Dir genannten Rahmenbedingungen, wollte ich Dich fragen, ob Du bei einem der Anbieter in der Zwischenzeit erfolgreich warst?
Bei comdirect bekommst Du nur ein Verrechnungskonto dazu, für ein echtes Geschäftskonto müsstest Du ein solches eröffnen, falls sie das noch anbieten und einen nicht an die CoBank weiterreichen.
Grüße
Jan
Hallo Eduard,
hast Du mittlerweile ein Firmendeport eröffnet? Ich bin auch gerade am Suchen, aber von IB nicht wirklich begeistert. Auf dem privaten Markt gibt es mittlerweile so bedienerfreundliche Depots (s. Trade Republic). Das ist echt eine Marktlücke für den Firmendeportbereich.
Gruß Markus
Hallo Markus, ich habe mein Firmendepot von der Comdirect zu Banx Broker umgezogen. Banx ist ja ein IB „Ableger“. Ich habe einige Erfahrung mit verschiedenen Brokern gemacht, allerdings ist der Trading Client (TWS) den alle IB „Ableger“ anbieten seeeeehr gewöhnungsbedürftig und richtet sich eindeutig an Profis. Das solltest du unbedingt beachten, falls du über IB nachdenkst. Wer keine komplizierten Trades machen will, dem reicht aber wahrscheinlich auch der WebTrader.
Was auch noch wichtig ist: Im Gegensatz zu Interactive Brokers unterstützt Banx Broker (noch) keinen Kauf von Teilstücken. Ich werde das mal in den Vergleich aufnehmen. Wenn ich mich heute entscheiden müsste würde ich direkt zu IB gehen. Das entscheidende Argument für IB und die Ableger ist aktuell die automatische Freistellung vom Kapitalertragsteuerabzug. Das war das k.o. für die Comdirect.
Ich gebe dir recht ein benutzerfreundliches Firmendepot mit attraktiven Gebühren ist eine echte Marktlücke! Mein Traum wären die Charts und Daten von Trading View zusammen mit der Order-Maske von Trading View und den Gebühren und steuerlichen Möglichkeiten von IB 🙂
Viele Grüße,
Eduard
Viele Grüße,
Eduard
Hi Eduard, erstmal dickes Lob für diese super Webseite – alles sehr gut auffindbar und strukturiert erklärt.
Ich hab selbst mal mit der kostenlosen Demoversion von TWS rumgespielt, ich fands sehr unkomfortabel und sogar gefährlich, weil man höllisch aufpassen muss nicht einen falschen Trade abzusetzen. Geradezu fürchterlich war die Roboterstimme!
Welche der „IB Ableger“ bieten denn den einfacheren WebTrader, und wie würdest Du den bzgl. Bedienbarkeit und Absicherung gegen Fehlbedienung einschätzen?
Danke und viele Grüße
Hallo Eduard, will mich erstmal dem Lob von Andi für die Website und das Sharen Deiner Erfahrungen und Erkenntnisse. Darf ich fragen, warum bist Du von comdirect weggegangen bist? Und was sagst Du zu dem Artikel/Interview zu IB, ändert das etwas an Deiner Brokerwahl für die Zukunft? Ich warte noch auf das Go von comdirect (Antrag liegt dort seit einem Monat – dauert auf Nachfrage wg. Corona alles länger) bei der ich auch privat bin.
Danke & Grüße
Jan
Hallo Jan,
viele Dank für dein Feedback!
bei comdirect haben mich die relativ hohen Gebühren für US-Aktienorders und die hohen Zinsen für Wertpapierkredite gestört. Diese sind bei IB und den Töchtern deutlich geringer. Ein zusätzlicher Vorteil der IB Broker ist, dass die Abgeltungssteuer nicht sofort abgezogen wird. Diese musst du dann auch nicht unterjährig verbuchen und über die Steuererklärung zurückholen. Also weniger Aufwand + Liquiditätsvorteil.
Viele Grüße,
Eduard
ich empfehle Dir dieses Interview: https://inside-markets.com/interactive-brokers-im-interview-brexit-und-einlagensicherung/?fbclid=IwAR0bR92JNA0LLDOzAi4HvfXltwPcVJOp0xf3eTvE7I_ZdBvNkqiamI3knzI
Du wirst erschrocken sein und wahrscheinlich dein Depot erneut umziehen. Comdirekt hat übrigens keinen Wertpapierkredit für GmbHs
Danke für diesen Hinweis und Link! In der Tat fallen IB und darauf basierende Ableger durch das Raster – meine vvGmbH soll ja kein Spielgeld verwalten;-).
Alles ist vielleicht halb so wild: https://www.gajowiy.com/2020/11/21/nachgehakt-brexit-einlagensicherung-und-ib-kontenmigration/
Es ist zwar nur seine persoenliche Meinung, sie scheint mir aber nicht falsch zu sein.
Du schreibst oben „Als Kapitalgesellschaft kann man sich prinzipiell vom Kapitalertragsteuerabzug durch die depotführende Bank befreien lassen.“
Ich glaube, das ist sachlich nicht richtig.
Die Kapitalertragsteuer ist eine Abschlagssteuer auf die Einkommensteuer (Privatleute) oder Körperschaftssteuer (juristische Personen). Sie wird von inländischen Kreditinstituten grundsätzlich immer einbehalten und direkt an die Finanzbehörden weitergeleitet.
In der Körperschaftssteuererklärung Deiner GmbH kannst Du dann die schon abgeführte Kapitalertragsteuer anrechnen lassen (und bekommst dann eine Rückerstattung, da die Kapitalertragsteuer mit 25% + Soli deutlich über Deinem Körperschaftssteuersatz liegt).
Der Grund, warum Du bei Interactive Brokers keine KESt abgezogen bekommst, liegt darin, dass IB seinen Sitz nicht in Deutschland hat.
Wenn Du also einen Broker oder eine Depotbank mit Sitz im Ausland verwendest, hast Du wegen des fehlenden sofortigen Abschlags einen Liquiditätsvorteil. Denselben Effekt hast Du auch als Privatperson mit einer ausländischen Depotbank. Das hat nichts mit der GmbH-Konstruktion zu tun, sondern mit dem Sitz der Bank.
Sehr guter Hinweis. Auch für Privatpersonen kann dieser Vorteil groß sein, insbesodere in Hinblick auf die Liquidität.
Hallo Eduard, ich suche eine Bank, die mir ermöglicht Bitcoin zu kaufen. Privat nutze ich dafür Bison/ Solaris. Kennst Du einen seriösen Anbieter für Geschäftskunden?
Hallo Marita,
ich kaufe BTC privat über Fidor / Bitcoin.de. Soweit ich weiss bietet Fidor auch Konten für Geschäftskunden an. Allerdings ist es steuerlich günstiger BTC im Privatvermögen zu halten. Dort ist der Verkauf nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei.
Grüße,
Eduard
Habe gerade die Rückmeldung erhalten, dass das Firmenkonto weiterhin auf beaufsichtigte Finanzinstitute beschränkt ist. Damit kann obiger Kommentar gelöscht werden.
Hallo Eduard,
wir sind gerade dabei, eine vermögensverwaltende GmbH zu gründen. Vielleicht kannst Du mir helfen ein paar Fragen zu beantworten?
Wir sehen die Anlage in ETF’s auf einen Zeitraum von ca. 20 Jahren bzgl. der Finanzierung der Rente. D.h. wir sparen monatlich einen eher sehr großen Betrag in ETF’s, den wir ab ca. 80-100 TEUR in Anlage in Aktien u.a. verlagern wegen Verwässerung des Cost-Average-Effektes usw. Auch wird in ca. 1 Jahr ein großer Vermögenseingang auftreten, den wir auch gerne über diese GmbH anlegen möchten.
Kann man z.B. bei der Gründung der GmbH das Stammkapital gleich auf ca. 200 TEUR ansetzen und am Anfang erst 25 TEUR in Sacheinlagen einbringen?
Außerdem interessiert mit ein Firmendepot bei der Unicredit Hypovereinsbank bei dem alle Transaktionskosten incl. Depotgebür inkludiert sind (anscheinend vereinbart man hier einen individuellen Prozentsatz mind. 1.667 Euro /p.a. Was hältst Du hiervon? Gibt es woanders noch die Möglichkeit noch Flat-Handel zu betreiben mit einem Firmendepot?
Vielen Dank für Deine Rückantwort.
Markus
Hi Eduard,
super Seite und super Vergleich!
Weisst Du, wie das mit den Teilfreistellungen der Körperschafts- sowie Gewerbesteuer bei Fonds (inkl.) ETFs bei den jeweiligen Firmendepots läuft? Muss man das bei denen beantragen, läuft das automatisch, muss man das seperat beim FA beantragen oder läuft das dann alles einfach über den Jahresabschluss?
Besten Dank!
Thomas
Hat einer von Euch eine GmbH, deren Wertpapierdepot bei einer in Deutschland ansässigen Bank geführt wird?
In diesem Falle würde mich interessieren, welche Kapitalertragsteuer (als Abschlag auf die Körperschaftsteuer) abgezogen wird
Insb. bei Veräußerung von Aktien sollte die am Ende zu zahlende Körperschaftsteuer (nur auf 5% des Veräußerungsgewinns) deutlich unter den Abschlägen liegen.
Wie funktioniert die Erstattung? Wie lange dauert es? Wenn über mehrere Jahre regelmäßig eine Erstattung anfällt, könnt Ihr sie Euch auch quartalsweise auszahlen lassen (so wie Ihr bei einer Steuerschuld auch Vorauszahlungen leisten müsstet)?
Vielen Dank im Voraus für Eure Tips
Hallo Eduard,
ich habe mir auch gerade eine Broker Übersicht erstellt.
Privat habe ich auf mehrere Broker diversifiziert und freue mich über relativ gute Sicherheit und eine Separierung der Anlage.
In der GmbH hätte ich auch gerne mehr als ein Depot, aber letztendlich scheint es da nur die IBKR Reseller zu geben.
Da stellt sich die Frage, ob bei Problemen bei IBKR die Reseller nicht auch sofort ausfallen und dann die 20k cashback aus Irland nur ein Tropen sind?
Eine Diversifikation im Sinne der Einalgensicherung bekommt man mit IBKR und BANX als Kombi ehr nicht hin.
Flatex soll wohl auch auf Anfrage GmbHs mit aufnehmen. Da müssen wir nur noch Ride dazu bringen, die Transaktionen dort auch zu verbuchen.
Zur TWS – die ist mir auch zu viel, zumal ich nicht Day-Trade. Aber das IBKR Web-Trading oder die App ist auch OK und nicht besonders anspruchsvoll.
Hi Eduard,
Du leistest hier super Arbeit, alles sehr gut recherchiert und wirklich hilfreich. Danke dafür!
Ich habe mittlerweile auch ein Geschäftsdepot über Banx eingerichtet. Nun wollte ich einige meiner Aktien aus meinem Privatdepot (comdirect) ins Geschäftsdepot übertragen. Das löst Kapitalertragssteuer aus, schon klar. Allerdings sagte mir Banx grade, dass die Übertragung von Werten eines Privatdepots in ein IB-Geschäftsdepot nicht möglich sei und abgelehnt werden würde.
Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht? Oder gibt es hier evtl noch andere Mitleser, die dazu Rückmeldung geben können?
Grüße
Flo
Hallo Florian,
das kann ich dir leider bestätigen. IB / BANX schafft es nicht Werte aus einem Privat-Depot in ein Firmen-Depot zu übertragen. Ein Inner Circle Mitglied hat das auch schon für ein sehr großes Depot angefragt und es hat nicht geklappt. Du bist vermutlich schneller, wenn du dein Privat-Depot per Hand auflöst und dann manuell wieder aufbaust. Steuerlich ist es wie du selbst schon gesagt hast das gleiche wie eine Übertragung, d.h. es fällt Abgeltungsteuer an.
Viele Grüße,
Eduard
Hallo. Ich bin auch gerade dabei eine VV KG zu gründen und schon jetzt stellen sich Probleme dar.
Derzeit habe ich zwei Depots bei Consors und Degrio, die auf meinen Namen als Privatperson laufen. Bei beiden kann ich scheinbar kein Depot für die neue Firma eröffnen.
Nun habe ich es z.B. bei Banx versucht, aber die wollen keinen Gläubigerwechsel mitmachen.
Wie bekomme ich also meine Aktien aus den Privatdepots auf das neu einzurichtende Firmendepot ohne die Werte verkaufen zu müssen (z.T. schon in den 1990er-Jahren gekauft!).
Ich möchte natürlich durch den Wechsel keine Kapitalertragssteuer auslösen!
Hallo Thomas,
vielen Dank für deine Frage. Ja, einen Übertrag eines Depots mit Gläubigerwechsel von Privatperson zur Kapitalgesellschaft trauen sich noch nicht mal Interactive Brokers und die Ableger (Banx etc.) zu.
Es ist allerdings so, dass in jedem Fall bei einem Wechsel von Privatperson zur Kapitalgesellschaft Abgeltungssteuer anfallen. Das heisst egal ob du den Übertrag „per Hand“ oder nicht durchführst fällt immer Kapitalertragsteuer an.
Der Übertrag durch Verkauf und Kauf in der GmbH ist auf jeden Fall die stressärmere und schnellere Variante.
Viele Grüße,
Eduard
Hallo,
ist es noch immer so, dass es darüber hinaus keine Anbieter für Firmendepots gibt?
Ich habe Consorsbank, Comdirect und SmartBroker angeschrieben und mir dreimal eine Abfuhr eineholt. Bei der Deutschen Bank blu warte ich noch auf eine Antwort.
Von den oben genannten Brokern bietet auch heute noch immer keiner Aktien-Sparpläne mit Bruchstücken an oder? Zumindest ETF-Sparpläne scheint es aber zu geben.
Danke und VG
Stephan
Hallo Stephan,
die im Artikel genannten Broker sind aus meiner Sicht immernoch erste Wahl. Zum einen wegen der Behandlung von Veräußerungsgewinnen. Du darfst dich selbst um die korrekte Versteuerung kümmern und bekommst nicht sofort die Abgeltungssteuer abgezogen. Das schont die Liquidität bis zur Steuererklärung. Zum zweiten bieten die IB Ableger die Daten, die du zur Automatisierung der Buchführung brauchst.
Viele Grüße
Eduard
Hallo Eduard, ich bin gerade bei Banx eingestiegen und verstehe was du meinst mit dem einarbeitungsintensivem TWS Tool 🙂 Muss ich irgendetwas tun/einstellen um das Ziehen der Abgeltungssteuer bei Veräußerungsgewinnen zu vermeiden oder läuft das tatsächlich automatisch. Viele Grüße, André
Hallo Andre‘, das läuft automatisch 🙂
Grüße,
Eduard
Besten Dank!
Hallo zusammen und Danke für viele nützliche Informationen Eduard.
Ich habe eine Verständnisfrage zu GmbH Geschäftsdepot und GmbH Geschäftskonto. Heißt es schlussendlich, dass meine zukünftige GmbH bei 2 verschiedene Anbietern ein Konto führen muss?
(Bsp. Depot = captrader und Geschäftskonto = Penta)
Soll dann der Stammkapital bei der Gründung auf das Geschäftskonto überwiesen werden? Und Anschließend von Geschäftskonto an Geschäftsdepot?
Hallo Witali,
ja dass ist richtig. Du brauchst ein Geschäftskonto über das du die normalen Zahlungen abwickelst (Stammkapitaleinzahlung, Gründungskosten, Ausgaben etc.) und ein Depot.
Grüße,
Eduard
Danke für dein Feedback, Eduard. Eigentlich alles logisch nachhinein. Die normalen Zahlungen werden auf privaten Ebene auch nicht über das Depot abgewickelt.
Beste Grüße,
Witali
Hallo Eduard, die Kosten bei Lynx für Auszahlung betragen wie bei IB: 1x pro Monat kostenlos, danach 8 Euro
Hallo Gerrit, danke für die Info. Es steht ein Update dieser Seite an.
Tolle Seite wo du wirklich sehr übersichtlich und klar diese nicht ganz unkomplizierte Thematik aufgegriffen hast, vielen Dank dafür!
Meine Frage wäre ob du zufällig weißt wie das technisch mit dem Steuereinbehalt bei Depotübertrag von privat in eine GmbH/UG funktioniert. Weil ja durch den Besitzerwechsel ein Verkauf fingiert wird, wird auf die bisherigen Buchgewinne Kapitalertragsteuer fällig.
Die übertragende Bank wird dort ja wahrscheinlich keine Steuer einbehalten, weil wovon? Muss man den fiktiven Veräußerungsgewinn quasi selbst in seiner Steuererklärung angeben und versteuern?
Hallo Marco, die Übertragung von Privat in ein Geschäftsdepot überfordert leider die meisten Broker aufgrund der Steuerthematik. Die die es versucht haben waren genervt von den zähen Abläufen und Rückfragen der Broker. Selbst die großen wie IB haben damit Probleme. Wenn du Wert darauf legst, dass der ganze Prozess schnell läuft, dann ist es tatsächlich besser du verkaufst, überträgst Cash in die GmbH und baust den Bestand neu auf. Kostentechnisch macht es keinen wesentlichen Unterschied (abgesehen von den Brokergebühren.)
Viele Grüße,
Eduard
Danke für deine Antwort.
Das kann ich mir gut vorstellen das viele Broker damit überfordert sind weil es wahrscheinlich kein alltäglicher Vorgang ist.
Aber die entstehende Steuer durch den fingierten Verkauf (durch den Übertrag) können die Banken ja nicht direkt einbehalten oder? Kannst du dazu etwas sagen?
Also unabhängig von deren Überforderung mit dem technischen Übertrag. Die Steuer werde ich wahrscheinlich selbst erklären und den fiktiven Gewinn selbst berechnen müssen?
Wobei ja wahrscheinlich der Kurs im Übertragungszeitpunkt ist ja einerseits der Kurs für meinen privaten Gewinn und daher auch der neue Kaufkurs der UG/GmbH – sehe ich das richtig?
Leider kann ich dir dazu nichts aus eigener Erfahrung oder aus Erfahrung der Mitglieder sagen.
Meine Vermutung ist, dass die Banken das wie eine Übertragung zwischen „nicht verwandten“ Privatpersonen handhaben:
Sie fingieren einen Verkauf zum Übertragungstag.
Das heisst die Werte werden in das Zieldepot übertragen und die errechnete Abgeltungssteuer am Übertragungstag wird von deinem Wertpapierverrrechungskonto („Privatdepot“) abgebucht.
Ja, der Kurs am Übertragungstag wäre für die GmbH der Einstandskurs.
Hi Eduard,
super hilfreich, vielen Dank!
Hat es einen Grund warum du den reseller fxflat nicht mit aufgenommen hast? Deren Gebuehren scheinen nochmal ein paar cent niedriger zu sein als alle anderen.
Viele Grüße,
Carsten
Hallo Carsten, nein das hat keinen speziellen Grund. Der Artikel müsste einfach aktualisiert werden 🙂
Hat jemand bereits Erfahrungen mit dem Postbank Business Depot? Es ist von der Benutzeroberfläche auf jeden Fall deutlich einfacher als die genannten Broker.
Hi Eduard, danke für all Deine Arbeit. Ich lese bereits seit längerem mit und bin jetzt gerade dabei meine VV GmbH zu gründen.
Als Bank werde ich Qonto nehmen, dies sieht für mich derzeit am Besten aus.
Beim Depot schwanke ich noch. Über einen Vermittler (AVL) habe ich jetzt das eBase Business gefunden.
Hier fand ich besonders interessant dass eBase auch eine DATEV Schnittstelle anbietet – hast Du hierzu eventuell Erfahrungen?
Hallo Bernd,
Qonto ist sicherlich eine Gute Wahl.
Meine Empfehlung für ein Geschäftskonto werde ich in Kürze allerdings auf FINOM aktualisieren. Mich hat bei FINOM die Benutzerfreundlichkeit und die Schnittstelle im eigenen Praxis-Test überzeugt.
Eine ausführliche Begründung folgt noch per Newsletter. FINOM wird auch die erste Bank sein, die von VICTAR für die automatisierte Verbuchung von Geschäftskonten unterstützt werden wird.
Die eBase kenne ich vor allem aus dem Privatkundenbereich für ihr Angebot an ETF und Fonds. Ich würde sie allerdings nicht als Geschäftsdepot empfehlen.
Viele Grüße,
Eduard
Könntest du in der Vergleichstabelle noch den Preis für eine 50.000 und eine 100.000 Euro Order hinzufügen? Dies ermöglicht es, das Maximum besser einzuschätzen. Nach oben hin gibt es auch große Unterschiede.